Kirchen
Katholische Kirchengemeinde
Verschiedene Hinweise lassen darauf schließen, dass Eschenbach im 8. und 9. Jahrhundert christianisiert wurde. Die Stadt gehörte mit Kulmain, Mockersdorf und Schlicht zu den vier Missionsbezirken, die das Kloster St. Emmeram in Regensburg zwischen dem Fichtelgebirge, dem Steinwald und Amberg errichtet hatte, um die in diesem Gebiet Wohnenden zu christianisieren.
Kaiser Heinrich der Heilige schenkte es zusammen mit dem Land um Kemnath und Auerbach 1008 dem neu gegründeten Bistum Bamberg. Im 12. Jahrhundert kam das Gebiet um Eschenbach an die Wittelsbacher, die vermutlich die erste Pfarrei gründeten. Der erste schriftliche Hinweis auf die Existenz einer Pfarrei Eschenbach findet sich um 1180. Von dem ursprünglich weiten Eschenbacher Pfarrbezirk wurden im 12. Jahrhundert Tremmersdorf und etwas später Schlammersdorf als eigene Pfarreien abgetrennt. Oberbibrach wurde noch 1398 als Filialkirche von Eschenbach und erst 1456 als eigene Pfarrei genannt. Mindestens bis 1545 war Grafenwöhr Filialkirche von Eschenbach. Boden im Tal, Netzart, Stegenthumbach und Weihern gingen 1809 von Kirchenthumbach nach Eschenbach. 1879 wurde Römersbühl von Pappenberg nach Eschenbach umgepfarrt.
Im Stadtgebiet gibt es insgesamt 3 Kirchen (kath. Pfarrkirche St. Laurentius und Bergkirche, evang.-luth. Kreuzkirche), 5 Kapellen und viele Bildstöcke und Marterln.
Die jetzige Katholische Pfarrkiche St. Laurentius erbauten die Eschenbacher im 15. Jahrhundert an Stelle der alten romanischen Kirche. Der Turn wurde 1492 begonnen, die zwei zylindrischen Aufbauten entstanden bis 1541. In der Reformationszeit wurde die Kirche ihrer schönen gotischen Einrichtung beraubt. 1570, bei einer calvinischen Visitation, bat die Bürgerschaft, ihr wenigstens einen Altar, Kruzifix und Taufstein zu lassen. Das heute älteste Kunstwerk in der Pfarrkirche ist ein Epitaph an der nördlichen Altarraumwand für den kurfürstlichen Rat und Landschreiber zu Eschenbach Caspar Köferl.
Große Veränderungen brachten zahlreiche Sanierungen und Renovierungen, wie z.B. 1962-1964 - die Enfernung des Hauptaltars und der zwei Seitenaltäre, 1995 – 1997 die Sanierung des Dachstuhls mit neuer Eindeckung, 2000 die Innensanierung und 2009 die Einweihung einer neuen Sandtnerorgel.
Im Jahr 1673 gelobten einige Eschenbacher Bürger, vor dem oberen Tor der Stadt eine Martersäule mit Maria-Hilf-Bild zu errichten. Die 1683 erbaute kleine Kapelle mit einer Kopie des Passauer Gnadenbildes Wurde bald von zahlreichen Wallfahrern besucht, so dass sie 1771-1774 durch eine größere Kirche, die jetzige Maria-Hilf-Bergkirche, ersetzt werden musste. Deren Glockenturm wurde 1906 errichtet. Die Berg-Kirche wurde 1972-1978 saniert und renoviert und erhielt eine neue Orgel.
Katholische Kirchengemeinde
Pfarramt
92676 Eschenbach, Marienplatz 9
Telefon: 09645-9217-0 Fax: 09645-9217-19
Gemeindereferentin: 09645-9217-12
Homepage: www.pfarrei-eschenbach.de
Evangelische Kirchengemeinde
Durch die Zugehörigkeit der Stadt Eschenbach zur Pfalz ergaben sich ab Mitte des 16. Jahrhunderts mehrfache Konfessionswechsel. Nach dem 1555 im Augsburger Religionsfrieden festgelegten Grundsatz „Cuius Regio, eius Religio“ (wessen Land, dessen Religion), der die Glaubensspaltung in Deutschland besiegelte, bestimmte der jeweilige Herrscher die Religion und die Art des Glaubensbekenntnisses seiner Untertanen. Die Eschenbacher hatten in der Folgezeit abwechselnd den Lehren Martin Luthers oder denen des französisch-schweizerischen Reformers Johann Calvin zu folgen, ab 1625 führte Herzog Maximilian die katholische Religion ein.
1860 gab es in Eschenbach 2.037, 1914 nur noch 1.878 und 1957 dann 2.723 Katholiken. 1935 wohnten in Eschenbach 16 evangelische Christen.
Nach dem Zuzug vieler Flüchtlinge und Heimatvertriebener infolge des verlorenen II. Weltkrieges entstand 1945 eine kleine evang.-luth. Gemeinde mit eigenem Pfarramt, und es begann wieder die evangelische Gemeindearbeit. Im Jahr 1950 gab es in Eschenbach 2.130 Katholiken und 775 Protestanten.
Der Grundstein für die evang.-luth. Kreuzkirche mit Pfarrhaus und Gemeindesaal wurde 1961 gelegt. Die Kirche wurde 1962 geweiht. Zuvor fanden die Gottesdienste in der kath. Friedhofskapelle, in der Bergkirche und ab 1950 in einer Notkirche (ein Geschenk der Amerikaner) am ehemaligen Stadtweiher statt.
Evangelische Kirchengemeinde
Pfarramt
92676 Eschenbach, An der Kreuzkirche 15
Telefon: 09645-91183 Fax: 09645-91283
Homepage: www.evangelisch-eschenbach.de